Bezirk Oberelsaß

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Bezirk Oberelsaß 1890
Siegelmarke Kaiserlicher Bezirkspräsident von Oberelsaß
Schuldverschreibung des Bezirks Ober-Elsass vom 24. Dezember 1908 mit Unterschrift von Bezirkspräsident von Puttkamer; sie diente der Errichtung der Heil- und Pflegeanstalt Rufach

Der Bezirk Oberelsaß (französisch Département Haut-Rhin) war von 1871 bis 1918 einer der drei Bezirke des Reichslandes Elsaß-Lothringen im Deutschen Reich. Bezirksstadt war Colmar. Das Gebiet des Bezirks entsprach weitgehend dem des heutigen Département Haut-Rhin. Der Bezirk umfasste 1910 3.508 km² und zählte 517.865 Einwohner.[1] (1885: 462.549 Einwohner)

Geschichte[edit | edit source]

Vom 10. Mai 1871 (Friede von Frankfurt) bis zum 28. Juni 1919 (Friedensvertrag von Versailles) war der Bezirk ein Teil des Deutschen Reiches.

Bezirkspräsidenten[edit | edit source]

An der Spitze des Bezirks stand ein Bezirkspräsident:[2]

1871–1875: Robert von der Heydt (1837–1877)
1875–1879: Adolf Ernst von Ernsthausen (1827–1894)
1880–1888: Ludwig Ferdinand Timme (1830–1888)
1888–1898: Gustav von Jordan (1838–1915)
1898–1906: Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1862–1924)
1906–1918: Albert August Wilhelm von Puttkamer (1861–1931)

Bezirkstag[edit | edit source]

Als Volksvertretung bestand der Bezirkstag Oberelsaß. Dieser bestand aus jeweils einem Mitglied jedes Kreises des Bezirks, also aus sechs Mitgliedern. Die Wahl erfolgte in direkter Wahl durch die Wahlberechtigten des Bezirks. Die Bezirkstage wählten die Mitglieder des Landesausschusses.

Verwaltungsgliederung[edit | edit source]

Der Bezirk gliederte sich in die folgenden sechs Kreise, entsprechend den französischen Arrondissements. Das ehemalige Arrondissement Belfort mit seiner französischsprachigen Bevölkerung verblieb als Territoire de Belfort bei Frankreich.

Garnisonen[edit | edit source]

Daneben hatten mehrere Einheiten der kaiserlichen Armee dort ihre Garnison:

Literatur[edit | edit source]

  • Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 525–536 (Google Books).
  • Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1882, S. 46–84 (Google Books).
  • Michael Rademacher: Reichsland Elsaß-Lothringen – Bezirk Oberelsaß. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  • Topographisches Wörterbuch des Ober-Elsasses – die alten und neuen Ortsnamen enthaltend, Georg Stoffel (Hrsg.). Zweite Auflage, Barth, Colmar 1876 (Google Books)

Weblinks[edit | edit source]

  • Bezirk Oberelsaß Verwaltungsgeschichte und die Bezirkspräsidenten auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 26. September 2013.

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Gemeindeverzeichnis 1910 (eingesehen am 6. Juli 2018)
  2. Michael Rademacher: Elsass_ob. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.